Eigene Bindekreation Dezember 2016

 

Baetis Rhodani Dun

 

       


          

Haken:

Dry Wide Gap Fliegentom # 14

Bindefaden:

Ultra Thread 70 brown-olive

Schwänzchen:

Coq de Leon Pardo, ca. 10 Fiebern

Abdomen:

Dubbing Mix Antron in oliv & grau (& braun) Tönen

Rippung:

Pearsalls Gossamer Silk goldgelb

Hechel:

American genetic dry fly saddle pack grizzly dun #18

Flügel:

CDC dark olive und  MP bistre 16 gemischt

 

Veniard Wachs, Lack

        
Zunächst eine Grundwicklung mit dem Bindefaden legen. Von einer schönen schwarz-weiß gesprenkelten leonischen Hahnenfeder ca. 10 Fiebern oben auf dem Haken so einbinden, dass sie sich etwas spreizen. Davie McPh. zeigt das in seinen Videos recht schön. Den Rippungsfaden ebenso einbinden, den Bindefaden etwas wachsen, wenig Dubbing anspinnen und einen schlanken Hinterleib formen. Entgegengesetzt rippen, abfangen, abschneiden. Zwei größere CDC-Federn mit dem Magic-Tool so bearbeiten, dass man ein schönes Bündel bekommt. Dieses nach vorne weisend auf Thoraxhöhe einbinden (ca. ⅔ vorne, ⅓ hinten – siehe Bilder). Die Hechel ebenso einbinden. Faden wachsen, etwas Dubbing anspinnen und 2 – 3 Windungen vor dem Flügel machen.
       

      
Nun die Hechel zunächst einmal hinter dem CDC-Flügel, dann einmal mitten duch den Flügel und schließlich ca. 3 mal vor dem Flügel anwinden. Mit dem Bindefaden abfangen, Köpfchen formen, einen winzigen Tropfen Lack auf den Bindefaden und whip-finish. Alles etwas ausbürsten. Den Flügel „faconieren“ (was mir nicht immer so gut gelingt, meine Haare sind auch nicht so akkurat geschnitten) und ggfls. die Hechel auf der Unterseite bewschneiden (oder mit einer glühenden Nadel bzw dem Kauter, abschmelzen), so dass die Fliege etwas tiefer im Oberflächenfilm sitzt.
       

     
    
      
Den Flügel „faconieren“ (was mir nicht immer so gut gelingt, meine Haare sind auch nicht so akkurat geschnitten) und ggfls. die Hechel auf der Unterseite bewschneiden (oder mit einer glühenden Nadel bzw dem Kauter, abschmelzen), so dass die Fliege etwas tiefer im Oberflächenfilm sitzt.
   
    
    

     

     
Erstaunlicher Weise hat diese Fliege, die bei uns fast überall vorkommt und sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst in großer Zahl erscheint, keinen allgemein bekannten deutschen Namen. Im englischen Sprachraum firmiert sie unter „Large Dark Olive“ (LDO).

Diese Eintagsfliege gehört zu den Baetidae, deren Larven 3, die geflügelten Entwicklungsstadien hingegen nur zwei Schwanzfäden aufweisen. Sie kommen in sehr unterschiedlichen Gewässsertypen vor und haben offensichtlich keine sehr speziellen Habitatsansprüche. Wir finden sie in schnell fließenden kiesigen Alpenbächen ebenso, wie in den Krautfahnen von Kreide- oder Kalkflüssen in der Ebene. Sie gilt als Bionindikator der Gewässergüteklasse 2,1 *), da sie auch eine mäßige Verunreinigung des Lebensraums verträgt. 

Die Larven sind ca. 10 mm große, relativ gute Schwimmer, die mit kurzen Stößen des Hinterleibs zwischen den Krautfahnen wechseln können. Bei dem torpedoförmigen Körper hängen die Beine eher nach unten oder sind angelegt ( she. Sawyers Pheasant Tail Nymph, die immer ohne Beine von ihm gebunden wurde). In der Ruhephase hält sie sich dann meist auf überwachsenen Steinen oder zwischen den flutenden Unterwasserpflanzen auf. Als Nahrung werden Algen und pflanzlicher Detritus aufgenommen ("Weidegänger"). Das Abdomen ist durchscheinend hell olivbraun mit einem etwas dunkleren Thorax und Flügelköcher. Bei der aufsteigenden Nymphe färbt sich der Thorax deutlich dunkler und der Flügelköcher fast schwarz.

*) E. Bauernfeind & U.H. Humpesch, „Die Eintagsfliegen Zentraleuropas (Insecta; Ephemeroptera): Bestimmung und Ökologie“, Vlg des Naturhistorischen Museums Wien, 2001
   

     
Die Schlupfzeiten variieren, vor allem im Frühjahr (Februar bis April) sind es eher die Mittagsstunden, im Herbst (oft bis weit in den Dezember reichend), eher der späte Nachmittag. Die schlüpfende Dun verharrt meist einige Zeit auf der Wasseroberfläche, bevor sie sich in die Uferbüsche davon macht. Die Färbung der Subimagos ist ein verwaschenes grau-oliv mit rauchgrauen Flügeln (die Männchen haben größere Augen und sind etwas dunkler, was aber den Fischen vermutlich ziemlich egal ist). Die Verwandlung zum Imago ist abhängig u.a. von der Lufttemperatur, dauert aber oft 2 bis 3 Tage.
         
Klassische englische Universalmuster wie die „Greenwell’s Glory“ oder „Kite’s Imperial“ sind bewährte Muster
   
Die ausgewachsenen „Spinner“ haben transparente Flügel mit brauner Äderung. Die Weibchen sind rötlich-braun, die Männchen eher oliv mit rotbraunen „Turbanaugen“. Diese „Turbanaugen“ der Männchen dienen der besseren Orientierung in der Dämmerung und bei der Suche nach Weibchen. Die Männchen bilden Schwärme, in die die Weibchen einfliegen. An windigen Tagen im Frühjahr können manchmal Männchen in ausreichender Zahl auf’s Wasser geblasen werden, so dass ein olives Spentmuster erfolgreich sein kann. Die Eier werden meist sehr 

Sawyer’s Red Pheasant Tail Spinner
spät am Tag abgelegt -  dafür fliegen die Weibchen auf überspülte Steine und kriechen Kopf voran unter die Wasserober-fläche.„Beim Eintritt ins Wasser werden die unbenetzbaren Flügel passiv um das Abdomen gerollt, eine Luftschicht umschließend, die als Atemvorrat längeres Verweilen unter Wasser ermöglicht. Die Eier werden dann einzeln in einer Reihe abgelegt und bleiben auf der Unterlage kleben.“

  (a.a.O. S. 182) So werden Reihe für Reihe  in ca. 15 Minuten, bis zu 4500 Eier abgelegt. „Nach der Eiablage können die Weibchen wieder aus dem Wasser herauskriechen und eventuell ans Ufer fliegen, meistens werden die erschöpften Weibchen jedoch von der Strömung erfasst und abgetrieben.“ (a.a.O. S. 182 f.)  Als Imitation hilft da auch mal ein Emerger-Muster, ansonsten ist der  „Rotspinner“ ebenso ein taugliches Muster.

Quellen:

E. Bauernfeind & U.H. Humpesch, „Die Eintagsfliegen Zentraleuropas (Insecta; Ephemeroptera): Bestimmung und Ökologie“, Vlg des Naturhistorischen Museums Wien, 200

http://www.first-nature.com/insects/e-baetis-rhodani.php

https://www.forelleundaesche.com/2013/03/10/large-dark-olive-baetis-rhodani/

https://www.forelleundaesche.com/2015/03/08/fliege-des-monats-maerz-large-dark-olive-baetis-rhodani/

Im Herbst sind neben den Baetidae Rhodanii, gerne auch die Baetis Fuscatus zu finden ...