Eigene Bindekreation September 2017

 

Pale Watery Dun CdL

 

       


          

Haken:

UltimateDryFlyHook 12K3 # 18

Bindefaden:

UniThread 8/0 Light Cahill

Schwänzchen:

Partridge

Abdomen:

Papagei-Brustfedern gelb

Rippung:   Hauchdünner Kupferdraht

Thorax:

CDC light gray

Hechel/Fan:

Coq de Leon, gelb gefärbt

Flügel:

CDC light gray

Sonstiges:

Veniard Wachs, Lack

        
Faden auf Brusthöhe anlegen und eine Grundwicklung bis zum Beginn des Hakenbogens legen. Faden wachsen. 
Einige Rebhuhn-Fiebern auf gleiche Länge bringen, abzupfen, gegeneinander verzwirbeln und mit zwei Wicklungen sichern. Ebenso den Kupferdraht.
Aus der Papageifeder ebenfalls einige Fiebern auf gleiche Länge bringen und abzupfen. Mit der Spitze voraus einbinden und den Faden nach vorne zum Öhr führen.
       

      
Von der CDL-Feder alle brauchbaren Fiebern abschneiden und stacken (auf gleiche Spitzenlänge bringen) – ggfls noch ca. die Hälfte einer weiteren Feder verwenden. Faden wachsen. Die Fiebern dann ca. 1-2 mm vor dem Öhr, nach vorne weisend einbinden und gut fixieren. Den Rest abschneiden und mit dem Faden überwickeln.
       

      
Mit den Papageifiebern in wenigen Windungen einen Hinterleib formen und mit dem Kupferdraht in der Gegenrichtung sichern. Festlegen und den Überstand abschneiden.
   
    
Einige CDC-Fiebern abschneiden und halbwegs auf gleiche Länge zupfen. Nach vorne weisend, ca. in Körperlänge, festlegen. Überstand abschneiden. Einige CDC-Flusen auf den gewachsten Faden anspinnen und den Thorax formen. 
Faden nach vorne zum Öhr führen. Faden wachsen! Nun die CDL-Fiebern nach hinten streifen und mittels Wicklungen aufstellen (mit dem Daumenagel nachhelfen und möglichst gleichmäßig auf der Oberseite verteilen).

  

     
... Das Köpfchen wird damit oft etwas größer ausfallen, aber die Fadenwicklungen „zwingen & stützen“ die Fiebern nach hinten. 
Whip finish und ggfls. ein winziges Tröpfchen Lack (der nicht in den CDC-Thorax eindringen soll!).
 

 
Diese Dun schwimmt relativ tief im Wasserfilm (was auch schon der Haken so vorgibt) und soll eben eine Dun imitieren die sich soeben der Larvenhülle entledigt ...  und wenn sie mal nicht schön landet, macht das auch nichts – dann ist sie eben „crippled“
 



    

   
Baetis fuscatus

Eine recht kleine Eintagsfliege - Weibchen um 7 Millimeter und die Männchen nur 5 mm – die von Mai bis Oktober – manchmal noch im November – an den heimischen (Fließ)-Gewässern zu finden ist. Die Nymphen steigen tagsüber im Freiwasser auf, verwandeln sich zum Subimago und schwupps – entfleuchen sie. Wenns allerdings eher kalt, feucht und trüb ist, treiben sie länger auf der Oberfläche. Die Subimago verbleibt noch 12-24 Stunden in der nahen Ufervegetation bevor sie sich zum Imago wandeln. Die Imagines leben noch weitere ein bis zwei Tage. Und die Weibchen tauchen – ähnlich wie wir es schon bei der Baetis Rhodani kennen gelernt haben - unter die Oberfläche um die Eier abzulegen.

   

männliche Subimago
Beim Schlupf sind die Duns sehr hell, oliv bis gelbfarben mit bläulich-grauen Flügeln. Zarte, fast durchscheinende Wesen. Die weiblichen Subimagos sind ziemlich schwer sicher zu bestimmen (wie schrieb mir Jürgen so schön:“ Baetis und weibliche Subimago: Da halt ich mich raus!“) – ist aber für uns Fliegenfischer nicht so bedeutsam. Die Männchen zeichnen sich schon als Dun mit ihren auffälligen leuchtend gelben Turbanaugen aus. Als fertige Eintagsfliege sind sie dann wunderhübsch mit dem transparenten Körper, dem goldbraunen Körperende und den schwefelgelben Augen. Die weiblichen Spinner sind bräunlicher, honigfarben, auch mit einem Stich ins goldoliv.
         
  

                                                                                                                                                         weibliche Subimago
     

Die Herbstfischerei

Wenn im Herbst neben der Baetis Rhodani nicht mehr viele andere Mücken am Wasser anzutreffen sind – dann kommt „die Stunde“ der Baetis Fuscatus. Als Äschenfliege gilt sie als unverzichtbar – aber auch kapitale Regenbogenforellen nehmen manchmal nur diese kleinen Happen. Emerger und Duns sind meist die beste Wahl. Allerdings beschreibt Reisinger u.a. „dass es zuweilen zu einem auch fischereilich interessanten Spinnerfall kommen kann“. Da die Weibchen ja die Eier unter Wasser ablegen und meist im Anschluß daran erschöpft ertrinken, ist ein weibliches Spentmuster ebenfalls zu empfehlen.
   

   

Exkurs zu anderen Mustern

 Die altbekannte und hochgeschätzte Tups Indispensable mag vielleicht ursprünglich nicht als Pale Watery Dun gedacht gewesen sein, in Hakengröße um # 16 – 18 erfüllt sie aber sicherlich diesen Zweck. Möglicherweise einer der Gründe für ihre legendäre Fängigkeit.

Die Tups Indispensable wurde um 1900 von R.A. Austin entwickelt und das Rezept dafür bis 1934 geheimgehalten. Als Frau Austin 1934 in den binderischen Ruhestand ging, erlaubte sie G.E.M. Skues die korrekte Bindeanleitung und Materialzusammensetzung zu veröffentlichen.

In einem unveröffentlichten Manuskript hat R.A. Austin es so beschrieben:

'This is a hackled fly tied with yellow silk on a N. 00 Sneck bend hook. #16 - It is made with a body sparsely dressed, of a mixture of white ram’s (Schafsbock) wool and lemon coloured Spaniel’s fur in equal parts, and a little fur from a hare’s poll, and sufficient red mohair to give the mixture a pinkish shade.  It is hackled with a yellow spangled lightish blue cock’s hackle and has whisks of the same colour.'

Alles schön nachzulesen in Mick's "Fly Talk" column, Issue 63 - Freshwater Fishing Magazine 2003 ( http://www.kossiedun.com.au/TupsIndispensable.htm )
  

  
  
Tubs Indispensable
   



   
Haken: Tunca dry # 16 troutline C47 BL #16
Bindefaden: UniThread 8/0 Light Cahill  
Schwanz: Golden Badger Coq de Leon Aconchado rinion
Abdomen: Seals fur natural & sunburst, getrimmt
Thorax: Seals fur dark & hot & regular orange gemixt
Hechel: Genetic saddle dun + CDC Puff turqois (Swiss 22)
Sonstiges: Veniard Wachs  

Leon Janssen in seinem Buch „Fliegenfischen“ (Kosmos, 2016) beschreibt auch die Pale Watery Dun und reiht sie ein in die „Little Olives“. Als Muster schlägt er dafür seine „Yellow Sally“ (ein, wie nicht nur ich meine, sehr irreführender Name) vor – ein Universalmuster für die Kleinen Oliven:
 

    
Yellow Sally L. Janssen
   

Haken: troutline C47 BL #16
Bindefaden: UniThread 8/0 Olive
Rippung: Feines Goldtinsel
Körper: Fly rite light olive
Flügel: Swiss CDC light gray
Sonstiges: Veniard Wachs

   

    
    
Eine einfache Variante ist die „Nobody“, bei der für eine bessere Schwimmfähigkeit zwei CDC-Federn mit den Kielen in Richtung Hakenöhr eingebunden, dann zu einem kleinen Loop gefaltet und anschließend aufgerichtet werden.
   

     
Nobody L. Janssen
    

     

   
     

   
Haken: Tunca Emerger T20 gold  #16
Bindefaden: UniThread 8/0 Olive
Körper: Seals Fur sunburst ( evtl. Mix mit Antron olive)
Flügel:  1 Swiss CDC light gray & 1 Petitjean CDC Blue Dun
Sonstiges: Veniard Wachs
     
Leon Janssen schreibt „Die Yellow Sally ist ab Mai bis Ende Oktober einsetzbar. Sie gehört in den beiden Varianten zu meinen am besten fangenden Sommerfliegen.
    

       
Veröffentlicht und Gebunden im Rahmen eines Fliegentauschs (Swap) im Fliegenfischer Forum Special Nr. 12/2017
Fly-Swap No.49 / Thema: Baetis Fuscatus