Bindekreation Dezember 2017

 

Semicircle Spinner
nach Oliver Edwards
   

 

      

O.E. beschreibt, dass er dieses Muster vor allem in der Abenddämmerung bis Nachts einsetzt. Es stellt ein Spentmuster der Blue Winged Olive (Sherryspinner) dar, das aber mit seiner weißen, halbkreisförmigen, eher großen Hechel, sehr gut sichtbar bleibt.

 In Ermangelung einer entsprechend großen weißen Hahnenhechel hatte ich es zunächst mit einer „Golden Badger“ probiert – das sieht zwar gut aus (vor allem den Thorax finde ich viel schöner als in der Original-Bindeweise) – aber es erfüllt nicht seinen Zweck: viel zu dunkel! Tagsüber ist das sicherlich ein gutes Spentmuster. Ein Freund half mir dann mit einem weißen Balg aus ...
    

                    
Haken: Gamakatsu F11-3F # 14
Bindefaden: Ultra Thread 70 brown 
                   (in dem Fall „burnt orange“)
Schwänzchen: Coq de Leon, hell 
                      (Tail Pack)
Rippung: Bindefaden
Körper: Fasanenstoß
Hechel: weißer Hahn
Sonstiges: brauner Edding, Lack,
                 Veniard-Wachs

    

     
Bindeanleitung

Faden anlegen und min. 5 – 6 Fiebern vom Coq de Leon mit ca. 2,5 facher Körperlänge oben auf dem Haken einbinden.

(Falls einem die Anzahl später zu groß ist – kann man ja rausschneiden – mich stören sie nicht. Die Fiebern des Tail Packs sind ohnehin nicht ganz so steif – und wenn man einem solchen Spinner beim „Tanz“ über das Wasser zuschaut – wie sanft und elegant sich die Fäden bewegen – dann finde ich mehr Fäden als Impression eher besser. Die Schwimmlage wird davon auch nicht negativ beeinflusst, ich ziehe die Fiebern sogar einmal über das Wachs …)

Dann – ggfls mit wenigen Achterwindungen – spreizen. 5 – 6 Fasanenstoßfiebern mit der Spitze  über der Einbindestelle des Schwänzchens festlegen. Bindefaden nach vorne führen und bei ca. 2/3 Körperlänge eine Hahnenhechel quer einbinden. Hechellänge entspricht in etwa der Körperlänge. Faden zum Öhr führen.

Die Fasanenfiebern in engen Windungen bis ans Öhr führen und dort abbinden. Ein kleines Köpfchen formen. Sicherheitshalber mal ein Whip finish oder Halbschlag. Bindefaden hinter die Hechel führen und ablegen.

Die Hechel in möglichst schnellen Windungen ca. 5 mal nach vorne und wieder zurück wickeln. Mit dem Bindefaden abfangen und nach hinten überstehende Fiebern abschneiden. Bindefaden etwas aufdrehen und als Rippung nach hinten führen. Am Ende mit Whip finish abschließen. Ein Tröpflein Lack darauf geben.
    
    
     
Nun wird die Hechel unten beschnitten – und zwar kräftig bis zur Waagerechten! Die Fliege soll vollkommen plan auf dem Wasser aufliegen.

Die freigeschnittene weiße Thoraxfläche wird mit dem Edding braun eingefärbt und anschließend noch lackiert.

Oliver Edwards Bindeanleitung & Geschichte siehe dazu: https://www.youtube.com/watch?v=E2he-eqA1k4

      

      

   
    
Gebunden und veröffentlicht im Rahmen eines Fliegentauschs (Swap) im Fliegenfischer Forum Fliegenbinden-Special Nr. 2/2018 | Fliegen-Swap Nr. 1/2018 (No.50)
Thema: 
Oliver Edwards

Diese Bindeweise des „Semicircle Spinners“ kann natürlich auch für andere Muster benutzt und mit anderen Techniken kombiniert werden. Beispielsweise sind eingebundene farbige Hecheln bestimmt – untertags – ein „Hingucker“ für die Fische: