Vorüberlegung
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Ein abtreibender, schwimmender Flohkrebs ist relativ
gestreckt, wenig gekrümmt.
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In unseren Bächen und Flüssen erscheinen sie eher
dunkeloliv, leicht ins
Graue oder Braune gehend. Orange wird er nur
im Fischmagen oder wenn
er schon tot ist.
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Kein Flohkrebs hat lange „Fühler“ oder Hinterbeine,
aber ein kleiner
„Hingucker“ und etwas mehr „Leben“ kann
bei einer Imitation doch
nicht schaden?
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Werner Steinsdorfer (und nicht nur er) schwört auf das
„Mundgefühl“ bei der
Verwendung von Aalhaut, er
meint beobachtet zu haben dass die Fische, vor
allem auch die heiklen Äschen,
ein Muster mit Aalhaut nicht so schnell wieder
ausspucken würden.
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Die meisten Muster kommen mir zu „adipös“ vor: dicke
Bleiwicklung und dann
noch Dubbing und Shellback etc ...
Aber eigentlich sind Flohkrebse äußerst
schmal. Eine Lösung ist Dachdeckerblei oben
auf dem Hakenschenkel oder
eben, so wie ich mich hier entschieden habe, mehrfach
übereinandergelegter
„Blei(freier)“Draht. Das sinkt
dann auch schnell und elegant zu
Boden. Ist
USD und kann schön natürlich, auch seitlich, mit der Strömung
verdriftet werden.
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Materialliste:
Haken:
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Tunca Expert Barbless # 12 Caddis Pupa
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Bindefaden:
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Ultra
Thread 70 olive, Dubbing-Wachs
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Beschwerung:
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Leadfree Round Wire .015
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Rippung:
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Metallic Wire Klima steel
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“Fühler”:
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Goldfasan Brustfedern natur-rot
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Rückenpanzer:
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Aalhaut MK, mit Letraset olivegreen
leicht eingefärbt
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Dubbing:
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Argentinian
Long Hare, raw umber + wenig chironomid + etwas
Seals Fur olive
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Sonstiges:
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UV-Lack
+ Lampe
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Bindeanleitung
Wie meist bei solchen Kleinserien – vor
allem wenn UV-Lack zwischendurch von Nöten ist – binde ich in
zwei Etappen.
1.1.
Faden anlegen, wachsen, Bleifrei-Draht mit einer
Flachzange etwas quetschen
und oben auf dem Hakenschenkel
einbinden.
1.2.
In weiteren Schichten übereinander, einen schmalen Körper
aufbauen.
1.3.
Mit der Zange ggfls. korrigieren, dh. seitlich leicht
flach drücken.
1.4.
Rippungsdraht unter dem Hakenschenkel nach hinten weisend
einbinden
(mindestens 5, besser 7cm Überstand lassen).
1.5.
Whip-finish und mit dünnflüssigem UV-Lack sichern und
belichten.
1.6.
Gut aushärten lassen.
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2.1.
Schablone für Aalhaut-Rückenpanzer herstellen und die
Haut entsprechend
zuschneiden.
Ggfls. kolorieren und bei Bedarf wässern (wenn die Haut
entsprechend
dünn ist – wie in diesem Fall – genügt auch ein
Tropfen Wasser,
unmittelbar vor
dem Einbinden).
2.2.
Faden vorne anlegen (wachsen) und einige
Goldfasan-Fiebern als „Fühler“
einbinden.
2.3.
Faden zum Hakenbogen führen und Selbiges als „Schwänzchen“...
2.4.
Faden splitten, Dubbing einlegen, verdrallen und einen Körper
formen.
2.5.
Kräftig auf
jeder Seite nach unten ausbürsten.
2.6.
Aalhaut-Rückenpanzer
am Kopf einbinden und nach hinten klappen.
2.7.
Mit dem
Draht rippen – bei jeder Windung, das Dubbing nach unten bürsten
(damit
keine Fasern nach oben abstehen).
2.8.
Den Draht
mit dem Bindefaden (wachsen) abfangen und ein Köpfchen formen.
2.9.
Whip finish
– ggfls. ein Tröpfchen Lack zum Sichern.
2.10. Dubbing ausbürsten, auszupfen und trimmen.
2.11. Viele Fische fangen –
falls notwendig, ein Splitshot 20cm vorschalten. |
Erstmals
gezeigt beim Swap 38 des Fliegenfischerforums - November 2015
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