Eigene Bindekreation September 2015

 

Aalhaut Flohkrebs

 

    


          

Vorüberlegung

-         Ein abtreibender, schwimmender Flohkrebs ist relativ gestreckt, wenig gekrümmt.
    
-         In unseren Bächen und Flüssen erscheinen sie eher dunkeloliv, leicht ins 
      Graue oder Braune gehend. Orange wird er nur im Fischmagen oder wenn 
      er schon tot ist.
    
-         Kein Flohkrebs hat lange „Fühler“ oder Hinterbeine, aber ein kleiner 
      „Hingucker“ und etwas mehr „Leben“ kann bei einer Imitation doch 
      nicht schaden?
   
-         Werner Steinsdorfer (und nicht nur er) schwört auf das „Mundgefühl“ bei der
       Verwendung von Aalhaut, er meint beobachtet zu haben dass die Fische, vor 
       allem auch die heiklen Äschen, ein Muster mit Aalhaut nicht so schnell wieder
       ausspucken würden.
               
-         Die meisten Muster kommen mir zu „adipös“ vor: dicke Bleiwicklung und dann
      noch Dubbing und Shellback etc ... Aber eigentlich sind Flohkrebse äußerst 
      schmal. Eine Lösung ist Dachdeckerblei oben auf dem Hakenschenkel oder 
      eben, so wie ich mich hier entschieden habe, mehrfach übereinandergelegter
      „Blei(freier)“Draht. Das sinkt dann auch schnell und elegant zu Boden. Ist 
      USD und kann schön natürlich, auch seitlich, mit der Strömung verdriftet werden.
          

  
                
Materialliste:

Haken:

Tunca Expert Barbless # 12 Caddis Pupa

Bindefaden:

Ultra Thread 70 olive, Dubbing-Wachs

Beschwerung:

Leadfree Round Wire .015

Rippung:

Metallic Wire Klima steel

“Fühler”:

Goldfasan Brustfedern natur-rot

Rückenpanzer:

Aalhaut MK, mit Letraset olivegreen leicht eingefärbt

Dubbing:
    

Argentinian Long Hare, raw umber + wenig chironomid + etwas
Seals Fur olive

Sonstiges:

UV-Lack + Lampe

              

                                

Bindeanleitung

Wie meist bei solchen Kleinserien – vor allem wenn UV-Lack zwischendurch von Nöten ist – binde ich in zwei Etappen.  
1.1.  Faden anlegen, wachsen, Bleifrei-Draht mit einer Flachzange etwas quetschen
       und oben auf dem Hakenschenkel einbinden.
1.2.  In weiteren Schichten übereinander, einen schmalen Körper aufbauen.
1.3.  Mit der Zange ggfls. korrigieren, dh. seitlich leicht flach drücken.
1.4.  Rippungsdraht unter dem Hakenschenkel nach hinten weisend einbinden 
       (mindestens 5, besser 7cm Überstand lassen).
1.5.  Whip-finish und mit dünnflüssigem UV-Lack sichern und belichten.
1.6.  Gut aushärten lassen.
    

        
         
2.1.      Schablone für Aalhaut-Rückenpanzer herstellen und die Haut entsprechend
         zuschneiden. Ggfls. kolorieren und bei Bedarf wässern (wenn die Haut 
         entsprechend dünn ist – wie in diesem Fall – genügt auch ein Tropfen Wasser, 
         unmittelbar vor dem Einbinden).
2.2.   Faden vorne anlegen (wachsen) und einige Goldfasan-Fiebern als „Fühler“
         einbinden.
2.3.   Faden zum Hakenbogen führen und Selbiges als „Schwänzchen“...
2.4.   Faden splitten, Dubbing einlegen, verdrallen und einen Körper formen.
2.5.     Kräftig auf jeder Seite nach unten ausbürsten.
2.6.     Aalhaut-Rückenpanzer am Kopf einbinden und nach hinten klappen.
2.7.     Mit dem Draht rippen – bei jeder Windung, das Dubbing nach unten bürsten
         (damit keine Fasern nach oben abstehen).
2.8.     Den Draht mit dem Bindefaden (wachsen) abfangen und ein Köpfchen formen.
2.9.     Whip finish – ggfls. ein Tröpfchen Lack zum Sichern.
2.10. Dubbing ausbürsten, auszupfen und trimmen.
2.11.
Viele Fische fangen – falls notwendig, ein Splitshot 20cm vorschalten.
        

                Erstmals gezeigt beim Swap 38 des Fliegenfischerforums - November 2015