Eigene Bindekreation Febuar 2015

 

 Cased Caddis

 

  
Im Februar 2015 hatte ich im Fliegenfischer-Forum zu einem Mottothread zum Thema “Cased Caddis” aufgerufen, im Mai wurde dieser dann als Special Nr. 05/2015 veröffentlicht.
   

Der Beginn war, als kleine Anregung gedacht, ein Beispiel, gefertigt mit einem echten Köcher:
     


       

Haken:

beadhead # 10

Bindefaden:

Uni Thread 8/0 brown 

Beschwerung:

flacher Bleidraht

Unterwicklung:

Sockenwolle

Köcher:

echter Köcher, matt lackiert

Beinchen:

CDC natural oder gray

Körper/Kopf: Chenille, angemalt bzw lackiert

   
rund um die "Leadhead"

Der unbestrittene Klassiker der Cased Caddis ist die „Leadhead“ von Hans van Klinken. Und ich hatte ja die große Freude bei einem workshop auf der EWF, von ihm selber alle Feinheiten des Musters zu lernen.

the story:
http://www.flyfishinggazette.com/html/flytying/flytying_nymph_leadhead_story.htm
how to tie:
http://www.flyfishinggazette.com/html/flytying/flytying_nymph_leadhead_tying.htm

Ein paar Varianten und Spielereien seien dennoch erlaubt:
  

Das erste Muster ziemlich normal mit rauem Haardubbing

  
      
   

   Dann kommt etwas "getrocknetes" Rehhaar in den Köcher und im rechten Muster 
   ein Jig-Haken

als Nächstes eine Erfindung von mir ? (- wahrscheinlich haben das andre auch schon so  gemacht ...) - An Stelle der Blei-/Tungsten- oder sonstigen Kugel wird nur ein kräftiges Monofil eingebunden und am oberen Ende verschmolzen (und als "Teller" plattgedrückt). ...
      
  
... dann kann man je nach Gewässertiefe und Situation ein kleines oder größeres Splitshot anklemmen. Ist nicht ganz so stabil, funktioniert aber.

Die "4C" (= Cased Caddis Cactus Chenille)

In Seen oder ruhigen Gewässern sind viele Köcher buschig und bestehen aus feinen Halmen, hier: Cactus Chenille - die Larve ist nur ganz leicht beschwert - sie muss nicht runter zum Grund! ... und nun die 4C angeschmurgelt:

   eine alte "klassische" Form mit einer gestutzten Hechel:

    
   

   
Hier ein Terrestrial Haken # 10 und 12, wenig Blei-Unterwicklung, sehr rauhes Dubbing (da dürfen gerne auch Rehhaar-Reste u.ä. verwurstet werden) und mit einer kräftigen Hechel gepalmert. Anschließend gebürstet und beschnitten. Als Köpfchen hier eine Glasperle oder Latex oder BugBond. Für die Beinchen ein kleiner CDC-Puff. Und vor dem Köpfchen dürfen auch gerne ein paar Haare heraushängen ...


Breadcrust Nymph

Die “Brotkrusten-Nymphe” ist in den USA sehr bekannt und beliebt (gewesen?). Sie wurde wohl zu Beginn der 1940er Jahre in den Pocono Mountains von Rudy Sentiwany entwickelt. Das Besondere der Nymphe ist der Körper aus der Schwanzfeder eines Kragenhuhns (Bonasa umbellus) – in den USA weit verbreitet und oft gejagt …. Die Feder wird beschnitten, längs oder quer geteilt (unterschiedliche Anleitungen sind da zu finden), das weiße Mark entfernt, gewässert und dann eingebunden.

Originalmaterialien
Hook: Nymph style, size 8-l8.
Body: Dark wool (brown, olive, grey or black.)
Rib: Prepared Ruffed grouse quill. Feather in the brown phase, trimmed and pith removed.
Hackle: Soft hen grizzly

http://www.flyanglersonline.com/flytyin ... 06fotw.php
http://www.cjtu.org/flytie/flies/bread.html

Übrigens, die „noch bessere“ Version – so heißt es – nämlich die, mit Goldkopf, sei auf „Roman Moser, one of Austria's most innovative fly tiers“ zurückzuführen.

Ich hatte die richtigen Materialien nicht zur Hand, aber fürs Zeigen reichts wohl :wink:… Insbesondere hab ich kein Kragenhuhn, also wurde Fasanenhenne, Schwungfeder verwendet.
    
   

Haken:

Gamakatsu F 314 # 8

Bindefaden:

Ultra Thread 70 brown-olive

Unterwicklung:

Sockenwolle grau

Körper:

Fasanenhenne, Schwungfeder, beschnitten und gewässert

Hechel:

Weichhechel (Huhn, JC)

    

The Monorchid *)

Peter Hayes beschreibt in seinem Buch "Fly Fishing Outside The Box" seine eigene Leadhead Variante ("head-down peeper").
Er hat Zweifel, dass es sinnvoll ist das Splitshot vorne anzubringen, denn er meint, eine abtreibende Köcherfliegenlarve würde doch wohl eher versuchen, mit seinen Füßen wieder der Grund zu erreichen "worth an experimental tying. I would think" - schreibt er. - Ich glaub' ja, dass es in halbwegs turbulentem Wasser völlig egal ist, die Köcherfliege wird einfach nicht die Kraft & Fähigkeit haben ihr Schwimmverhalten zu beeinflussen - positiv ist bei der originalen Leadhead, dass der Hakenbogen nach oben steht (Jig) und nicht so viele Hänger produziert. Aber allein der Name läßt mich so ein Muster binden und hier vorstellen ...
      
       
*) übersetzt: Einei oder Einhoden ("the medical term for a male with only one testicle - you can see why" - Originalzitat vom Autor!!)
      

Haken:

Terrestrial # 8 (einer mit weiterem Hakenbogen ist wohl sinnvoller!!)

Bindefaden:

Ultra Thread 70 Brown-olive

Beschwerung:  
    

Tungsten-Schlitzperle (einmal mit Draht, einemal mit geflochtener Schnur & BugBond gesichert)

Köpfchen:

Chenille marron, Edding und BugBond am Kopfende

Körper:

einmal rauhes Tierhaar-Dubbing, einmal Chenille dunkelbraun

Beinchen:

Rebhuhn natur

   
Die Perlen Caddis

die Idee kam von Norbert – der auf einen Künstler hinwies, der mit Edelsteinen und lebenden Köcherfliegenlarven Schmuckstücke „produzieren lässt“
und er bat mich doch mal ein paar Versuche mit Schmuckstücken zu machen und da ich seine Halbedelsteine nicht so sinnlos vergeuden wollte, machte ich einen ersten Test mit Glas-Perlen:
      

  sieht gar nicht so schlecht aus, also mal ran an die Halbedelsteine:

  und ein Versuch mit zerklopften Perlen:

   im Wasser mit sehr sandigem Untergrund gibt's ja auch Cased Caddis mit ganz
   schlankem Körper - die sind hier versucht:


       

  Bindeanleitung Körper der Caddis

Auf einer (gewachsten) Nadel bzw J:son-Tool, einen dünnen Latexstreifen einmal rauf und runter wickeln und abbinden. Vorne, 2mm vor der Spitze (Ende der Nadel), Faden wieder festlegen und einen 3cm langen Streifen von lackiertem Raffia oder Vinyl oder braunem dünnen Latex oder ... mittig einbinden (zunächst nur auf der Unterseite er Nadel). Von einer Straußenfeder eine 2 Fiebern abreißen (senkrecht nach oben ziehen - es sollte etwas vom Kiel hängen bleiben = Füßchen) und links und rechts nach vorne schauend einbinden.

Bast über die Spitze nach hinten klappen und festwinden (= Köpfchen + 1 Paar Beine) - so weiter nach hinten arbeiten mit den anderen Beinen ... ggfls Kopf, Körper und Beinchen etwas anmalen, vielleicht lackieren oder BugBonden (dann wirds zwar haltbarer, aber auch viel steifer). Vorsichtig von der Nadel ziehen.

Bindeanleitung Köcher der Caddis

Vinyl (aus einem Handschuh), dieses hab ich, wie im Trööt schon öfter beschrieben um eine Nadel gewunden und über einer Kerzenflamme verschmolzen. Abziehen läßt sich das etwas leichter, wenn die Nadel/der Nagel vorher leicht gewachst wurden.

Sodann hab ich einen Haken eingespannt, ggfls etwas Blei im Öhrbereich eingebunden und am Hakenbogen den Körper. Diesen schräg abgeschnitten und ganz fest "nieder"gebunden. In die Spitze der Hülle ein kleines Löchlein geschnitten und übers Öhr und den Körper geführt. Mit BugBond am Haken fixiert. Dann immer etwas BugBond aufgetragen und einige Körnchen angeklebt usw bis fertig. Bei den kleinen dünnen Hüllen nicht einzeln festgeklebt, sondern im Ganzen gewälzt. Evtl. zum Schluß noch eine ganz dünne (sehr flüssige) Schicht BugBond drauf.