Eigene Bindekreation August 2014

 

 Extended Vinyl Body Mayfly

 


       

   
Ein Körper aus Vinyl ist sehr weich und flexibel, schwimmfähig, hoch transparent – kann auch verschieden eingefärbt werden – kann sehr fein gewickelt werden und ist damit in hohem Maße realistisch und auch für sehr kleine Mücken geeignet. Zudem erlaubt die Verwendung des „extended Bodies“ kurze Haken mit einem weiten Hakenbogen.

   
      
      
Der Erfinder der Technik – Wickeln eines Vinylstreifens über einen Nagel und mit einer (Kerzen)flamme verschmelzen – ist nach meinem Kenntnisstand Erwin Tibad (zumindest habe ich das bei ihm zuerst gesehen und seine Technik ist absolut perfektioniert und realistisch z.B. bei Maifliegen oder Wiesenschnaken) und  mein Freund „Mindelpeter“ hat die Technik etwas vereinfacht, im Fliegenfischer-Forum bekannt gemacht, sie mir gezeigt und mich überzeugt ...

Dabei windet er einen schmalen Streifen Vinyl einmal vor und zurück auf einer gebogenen Nadel, hält das Ende fest und bewegt die Nadel – drehend – hin und her über einer Kerzenflamme, bis etwas Dunst/Rauch aufsteigt – dabei verschmilzt das Vinyl. Zu weit weg von der Flamme – es passiert nix – zu nah dran: verschmort. Fingerspitzengefühl und etwas Erfahrung sind gefragt.
    

     
Ich mache das sehr ähnlich, allerdings fixiere ich das Vinyl am Ende mit etwas Bindefaden und verwende auch äußerst feine Nadeln (z.B. Akkupunkturnadeln).

Die Schwanzfäden werden anschließend (unter einer Lupe) durch das winzige Loch am Ende des Körpers eingeschoben und mit einem Tröpfchen BugBond fixiert (damit auch das Loch verschlossen = bessere Schwimmfähigkeit).
      

    
Als Schwänzchen eignen sich Microfibetts, aber auch div. Tierhaare z.B.Dachshaare, Federfiebern sind i.d.R. etwas zu weich dafür.

Das Vinyl entstammt i.d.R. Handschuhen und ist somit meist weiß/milchig, evtl. auch gelb oder rot. Es kann aber mit Edding oder anderen Stiften gefärbt werden – sowohl vor, als auch nach dem Verschmelzen. Da muss man experimentieren.
     

    
Nach dem Festlegen des extended Bodies auf dem Haken, kann jede weitere Bindetechnik für Trockenfliegen genutzt werden: konventionell, Hecheln, CDC, Parachute, Paraloop, Sailwing, mit oder ohne Flügel (z.B. auch Flügel aus lackiertem Bast) u.v.m.
   
     
     
    
    
Der Vinylkörper ist ziemlich unkaputtbar - Fischzähne können im keinen Schaden zufügen – bleibt dabei aber sehr flexibel. Es gibt auch weitere Anwendungsmöglichkeiten dieser Technik – z.B. für Nymphen oder Köcherfliegen ...