Eigene Bindekreation Mai 2015

 

 Palaretta Varianten

 


       

Haken:

Kamasan B-100 # 12

Bindefaden:

Ultra Thread 70 yellow

Beschwerung: Leadfree Roundwire .015

Tag:

Ultra Thread 280 fluopink + UV Lack

Bindefaden Kopf:

Ultra Thread 70 black + UV Lack

Rippung:

Pfauenschwert (lange Fiebern) purple

Abdomen:

Kaninchen Zonkerstrips gelb, zu Dubbing verarbeitet

Thorax: CDC gelb 
Schwinge: Coq de Leon Pardo, corzuno oscuro
sowie: Hareline Touch Dub Wax & Veniard Dubbing Wachs
UV Lack dünnflüssig

   
Vor allem im französisch sprachigen Raum wird die Palaretta – auch die nassen bzw. beschwerten Muster - gerne mit Coq de Leon-Federn gebunden ( z.B. http://www.euro-fly.com/PBCPPlayer.asp?ID=520257 ). Was nun die „originale“ Palaretta angeht, da gibt es viele Hinweise und Meinungen ...

Bindeanleitung

  1. „Blei“draht anwinden.

  2. Bindefaden in pink (oder rot) anlegen, die Beschwerung sichern und im oberen Hakenbogen einen kleinen Tag wickeln. Faden abschließen.

  3. mit dünnflüssigem UV-Lack überziehen und belichten.

      
Mit einem solchen „Roten Haken“ kann man eigentlich schon fischen – nicht schön, aber vermutlich sogar effektiv. Ich stelle von dieser Grundform erst mal 15 – 20 Stück her und lasse sie gut aushärten.
  
4. Gelben Bindefaden anlegen.
5. Eine Fieber von der Pfauenfeder (die langen, dünnen vom „Schwert“) vor dem Tag
    einbinden.
6. Von einer Coq de Leon Feder die Fiebern abschneiden und im Stacker auf gleiche
    (Spitzen)Länge bringen.
7. Faden wachsen und die CdL-Fiebern nach vorne weisend einbinden. Ca. 2mm
    Platz vor dem Öhr lassen.
     
8. Faden nach hinten führen. Mit dem Faden einen Loop formen und mit Touch Dub
    Wax bestreichen.
9. Kaninchendubbing (von einem Zonkerstrip abgeschnibbelt, klein geschnitten und
    im Mixer gemischt) einlegen, verdrallen, zuviel Material auszupfen.
       
    
10. Mit diesem Dubbingstrang einen (leicht konischen) Körper formen und abbinden.
11. Etwas auszupfen (bürsten) und mit der Schere trimmen.
12. Mit der Pfauenfieber rippen und abfangen.
13. Den Bindefaden splitten und die Fiebern einer kleinen CDC-Feder (MP-Tool) 
      einlegen, verdrallen und einen Hechelkranz winden (immer die Fiebern nach 
      hinten streifen).
      
       
14. Mit dem Bindefaden sichern und diesen unter den CdL-Fiebern zum Öhr führen
      und abbinden.
15. Schwarzen Bindefaden anlegen, gelben Faden abschneiden, Faden wachsen.
16. Mit straffen Wicklungen die CdL-Fiebern aufstellen (mit dem Daumennagel 
      können diese noch besser seitlich verteilt und etwas nach hinten gedrückt werden).
       
        
17. Ein schönes kleines Köpfchen formen, Whip finish und mit dünnflüssigem 
      UV-Lack sichern.
18. Ggfls die CDC-Fiebern etwas trimmen.
       

Veröffentlicht im Fliegenfischer Forum als Fliegen-Swap Nr. 3/2015 (No.37) zum Thema: Yellow Spring Swap
    

In der Nacht zum 10.07.2015 ist dann unser sehr geschätzter Moderator Frank Möbius gestorben – ihm zu Ehren wurde u.a. zu einem Mottothread „Franks Lieblingsfliegen“ aufgerufen.

Und Frank hatte selber geschrieben „... stimmt - von der Palaretta ist nicht mehr oft die Rede! Aber ich habe sie noch immer regelmäßig dabei und fische sie mit Erfolg.“ – an andrer Stelle „Die kleine Palaretta ist in der frühen Saison eines meiner erfolgreichsten Muster überhaupt, was große Forellen anlangt.“ Und ebenso „Ob Äsche oder Forelle – Palaretta geht eigentlich immer und überall. Habe ich immer dabei!“ Zur Frage des Fischens und der Bindetechnik schrieb er „... meinem persönlichen Geschmack nach sollte die Palaretta eine etwas sparsamere Frisur haben. Aber das ist ganz sicher Ansichtssache. Ich fische sehr viel (und recht erfolgreich) mit Nassfliegen. Aber ich mache das – mit solchen Mustern wie der Palaretta jedenfalls – grundsätzlich nicht im Wet Fly Swing, sondern stromauf, um die Fliege dann unbewegt kurz unter der Oberfläche treiben zu lassen. Es braucht freilich ein bisschen Erfahrung, um die Bisse zuverlässig zu erkennen.“ Und ebenso „Diese Art von Nassfliegen ist meines Erachtens für das Fischen in Dead Drift konstruiert worden. Die dickliche La Bombola namens Palaretta benähme sich dabei sehr anders, wenn man sie einer Diät unterziehen würde. Deshalb glaube ich, dass sie so birnig bleiben sollte.“
Alle Zitate aus dem „Fliegenfischer-Forum“ von 2006 bis 2015
      
... und deshalb dann mein Versuch der ganz "klassischen" Palaretta, unbeschwert und unlackiert o.ä. - also als Nassfliege, etwas adipös und mit sparsamer Frisur ...
                  
            
So ganz konnte ich es aber doch nicht lassen ... und ich zwirbelte auch zwei andersfarbige Fliegen  (zumal ein ähnliches, rotes Muster mit dem Namen „Sangre de Torro“ – mit Coq de Leon-Hecheln - mir kurz vorher eine schöne große Äsche ans Band gebracht hatte ...)