Eigene Bindekreation August 2014

 

Die Nymphen von
Frank Sawyer

 

    
Berühmt und tausendfach kopiert und variiert ist die „Pheasant Tail Nymph“ von Frank Sawyer – die wohl bekannteste Nymphe der Fliegenfischer-Welt. Fast ebenso beliebt der „Killer Bug“. Etwas im Schatten die „Gray Goose Nymph“ oder die ähnliche „Sawyers Svedish Nymph“. Die Chironomiden-Puppe „Bow Tie Buzzer“ für Stillwasser-Fischerei ist wohl etwas mehr in Vergessenheit geraten und wird wegen der etwas komplizierten Anknüpf-Technik vermutlich kaum mehr benutzt.

Frank Sawyer benutzte einfache, billige, überall vorhandene Materialien – Kupferdraht von ausrangierten elektrischen Spulen, Gänse- oder Fasanenfedern (beim Killerbug ein Stopfgarn). Er verwendete auch keine Bindeseide. Die Beschwerung erfolgte ausschließlich über Kupferdraht (was in den langsamen Zügen des Test, eines Kreideflusses, locker ausreichend war – und bis heute gerne als „Standard“ der „Gentlemen-Fliegenfischer“ definiert wird).

    
In zahlreichen Artikeln und Büchern beschreibt Sawyer, wie er stundenlang Salmoniden beim Nymphen beobachtete. Sein Postulat war: Gib den Fischen, was sie erwarten! Das heißt er versuchte die Nymphen mit den Augen der Fische zu sehen – Verhalten, Gestalt, Form, Farbe.

Seiner Meinung nach werden Nymphen – sofern nicht direkt aus den Wasserpflanzen gepflückt (und diese Situation können wir nicht immitieren) – von den Fischen nur beim Schwimmen gefressen. Dies häufig im Mittelwasser oder Richtung Oberfläche (leichte Beschwerung, je nach Strömung!). Nach Sawyers Beobachtung, legen diese Nymphen beim Schwimmen im Wasser ihre Beine eng an den Körper an – er verzichtete deshalb auf die Imitation der Beine (ein grundlegendes Merkmal seiner Nymphen). Er kritisierte deshalb auch die oft verwendeten Nassfliegen (wobei ich vermute, dass er vor allem die „Spider“-Muster damit meinte), die in Dead-Drift überhaupt nicht an Nymphen erinnern, bei Zug allerdings schon, weil dann die Fiebern am Körper anliegen und sie die typische Gestalt der Insektenlarven annehmen. Warum dann nicht gleich so binden (fragt er...)?

Das – vielleicht berühmteste -  Fliegenmuster der Welt, die Pheasant-Tail Nymphe soll wohl i.d.R. eine Baetis-Nymphe immitieren. Je nach Gewässer kommen aber natürlich auch andere Farben in der Natur vor und für uns Fliegenbinder heißt das, wir können mit unterschiedlichen Federfiebern und ggfls. Drahtfarben frei experimentieren.
   

     
Gefärbte Fasanenstoß-Federn, Gänseschwingen, Reiher, Bussard, Krähe, auch Truthahn oder Papagei. Für den Flügelköcher finden auch auch Bast oder Biots Verwendung. Und meist verwende ich doch einen Bindefaden ...
    
   
Aufsteigende Nymphen, kurz vor der Metamorphose verfärben sich häufig sehr dunkel – eine meine gern gefischten Nymphen wird deshalb aus Elsternfedern gebunden: „Maggie Sawyer“