Wasser -Bergsteigen
Das geht natürlich nur in PNG ( heißt: Papua Neuguinea, sprich: PiEnTschi ). Bei unserem ersten Urlaub, wollten wir einen richtigen Busch-Walk machen und wurden von unserer örtlichen Reiseleitung - Freunden aus Augsburg, die dort arbeiten -  mit dem Pickup nach Pindus gebracht. Dort wurde das Dorf von unserer Absicht informiert und um Rat und Hilfe gebeten. Nach längeren Beratungen wurden uns fünf Weißen, 5 Träger, sowie ein Chefträger zur Seite gestellt ( wir wollten ja gerne selber tragen, geht aber nicht...). Mit großem Hallo, unter Anteilnahme und Begleitung fast des ganzen Dorfes zogen wir 11 also frohgemut auf einem Feldweg gen Urwald. 

Nach ca. 1 Kilometer wurden unsere Träger unruhig, fragten, ob denn die Frauen nicht schon müde seien, eine Pause wäre vielleicht angebracht, außerdem hätten wir ja wohl schon genug Urwald gesehen ... wir könnten doch umkehren und im Dorf übernachten

 - es werde ja schon bald dunkel ( es war am frühen Nachmittag). Wir wiesen solches Ansinnen empört von uns, verwiesen auf unsere bergsteigerischen Qualitäten und zogen weiter. (Viel später erfuhren wir den Grund für die Unruhe der Jungs, die nix mit Faulheit oder Abzocke oder so etwas zu tun hatte: wir hatten die "Schweinegrenze" passiert, dh. wir kamen in fremdes Terretorium und unsere Jungs waren dorthin nicht eingeladen und solch eine Grenze überschreitet man nicht ohne Not - ein Relikt aus der ganz jungen, ganz kriegerischen Vergangenheit. ) Eines der ungezählten Fettnäpfchen, die wir unterwegs treffen sollten... Kaum eine Stunde später kamen wir im nächsten Dorf, namens Quenchenchen an. 
Kinder und einige jüngere Frauen beäugten uns neugierig und wußten nicht so recht, was mit uns anfangen... Ein junger Mann nahm dann alles in die Hand, organisierte eine  Unterkunft ( sein neues,  noch nicht eingeweih tes Haus, was vor allem den unschätzbaren Vorteil hatte, deswegen Floh-frei 
 zu sein ), bot uns an zu rasten und schickte nach den Alten ( den "big-man" ), die im Unterdorf ein Haus weihten. Bald kam auch einer ihrer Vertreter, hieß uns willkommen ( erst jetzt durften wir im Dorf bleiben - was wir da noch nicht wußten...) und entschuldigte sich, daß alle so beschäftigt seien, wegen eines Festes und daß sie leider kaum Wasser hätten  (um uns zu erfrischen), wegen der Dürre. - Kein Problem für uns, wo denn der Fluß sei, wir wollten noch schnell mal hingehn. Man riet uns ab, es sei so steil, bald dunkel und es würde regnen. Wir ließen uns überreden, weils wirklich zu regnen anfing, aber "steil" und "weit" - für uns alte Alpinisten? .. Na,na..die kennen halt nur fette Missionare...
Also gut, wir gingen ins Haus und ruhten, unser Hausherr brachte Wasser im Bambusrohr und was dann alles passierte ist eine andre Geschichte
 Am andern Morgen machten wir uns frohgemut auf, mal kurz zum Fluß zu gehen. Unsere Träger vorneweg, mit der Machete schnitzend, barfuß und plaudernd und schon nach 10 Minuten haben wir sie nicht mehr gesehen. 

Sausteil der Weg! und glitschig! nur fette feuchte Lehmsauce! Gegenseitig stützen, an den Bäumen festhalten, zwischendurch über "Brücken" aus dünnen Ästen über tiefe Tobel balancieren, einmal kracht Marlis in zersplitterte Bambushaufen und schlitzt sich auf ...  Alles in allem brauchen wir ca. zweieinhalb Stunden bis zur Quelle, eine weitere bis an den Fluß und dann noch zurück! bei der schwülen Hitze! durch den Schlick!

   
Endlich wieder oben im Dorf, ziemlich fertig und geschafft, beobachten wir, wie sich ein kleines Mädchen mit zwei 5 Liter Kanistern und einem Bilum (Umhängenetz) voller Geschirr  auf den Weg zur Wasserstelle macht. Um's Kraut fett zu machen, müssen wir zuschauen, wie eine klapprige Alte den Weg, hin- und zurück, mit 2 Bambusrohren voll Wasser  unter zwei Stunden erledigt. Soviel zu den "Bergsteigern"...